Meine "Erweckung"

Wie versprochen will ich jetzt ein wenig darüber berichten, wie und warum ich gerade jetzt auf das Thema Modellbahn gekommen bin.

Eigentlich fasziniert mich die kleine Modellwelt seit meiner Kindheit (wie wohl ohnehin die meisten Jungs). Und wie wohl fast alle Jungs, die in ihrer Kindheitmit einer Eisenbahn beglückt wurden, war es natürlich eine Märklin. Damals musste ein Oval mit einem Abstellgleis reichen. Mein (wesenlich älterer) Bruder hatte auch eine kleine Anlage, die aber schon etwas mehr hatte (eine große 8 mit Kreuzung und sogar ein Flügelsignal), und so wurden ab und zu auf einer großen Platte ein paar Runden gedreht. Mit Modellbahn hatte das aber eher nix zu tun, sondern mehr (nur) mit Spielen.

Hinzu kam, dass Modellbahn (schon) damals ein teures Hobby war und so konnte ich mir als Kind nicht wirklich einen Ausbau in Richtung „richtiger Anlage“ leisten. In der Folge schwand dann mangels Perspektive das Interesse und andere Dinge wurden wichtiger.

Erst mit Mitte 20 rückte die Modellbahn dann wieder in den Mittelpunkt des Interesses. In Kenntnis der Platzprobleme, die eine H0-Bahn bereiten kann, konzentrierte ich mich auf Spur N und dort auf Arnold, weil mir die Schienen und auch das Rollmaterial besser gefielen. Ich kaufte also eine Anfangspackung und auch ein paar neue Schienen/Handweichen, erstand eine gebrauchte Anlage (eigentlich auch das nur eine Platte mit aufgelegten Schienen) mit einigem Gleismaterial und Waggons und Loks – von denen sogar einige noch funktionierten – und stellte kurz darauf frustriert fest, dass der Landschaftsbau und die Aufrüstung auf elektrische Weichen a) Zeit und b) Geld kostete, wobei gerade letzteres in meinen jungen Jahren wieder ein großes Problem war, hatten meine Frau und ich doch gerade erst ein kleines Häuschen gekauft.

Folglich verschwand alles Material für lange Zeit wieder in der Dunkelheit zahlreicher großer und kleiner Kisten und Kästen im Schrank. Ab und an flammte nochmal kurz das Interesse auf, erlosch aber dann meist ganz schnell wieder, zumal nun auch noch ein Platzproblem hinzu trat, denn der einzige denkbare Platz im Hobbykeller war durch ein großes Aquarium belegt. Bis zum Herbst letzten Jahres, denn da haben wir das Aquarium abgebaut und verkauft.

Und nun kamen mehrere Dinge zusammen: Als Ausgleichsmaßnahme bei erheblicher berufsbedingter Stressbelastung hat mir ein einschlägiger Fachmann auf diesem Gebiet dringend angeraten, für Entschleunigung in den Teilbereichen meines Lebens zu sorgen, auf die ich entsprechend Einfluss nehmen kann.Melissevollbäder haben eine sehr beruhigende Wirkung, und so habe ich mir auch ab und zu eins gegönnt. Damit es nicht zu langweilig wird, habe ich mir Lektüre gesucht und bin dabei auf alte Hefte zum Thema Modellbahn gestoßen und hier insbesondere auf das Heft „Anlagenplanung für Einsteiger“ aus der Modellbahn Bibliothek 0.1 des Eisenbahnjournals aus dem Jahre 1991. Vor einiger Zeit gab es dann noch das Programm 3D-Eisenbahnplaner 11 als Vollversion bei Chip.de. Und das alles zusammen war es, der Virus hat mich erwischt. Seit ein paar Wochen nähere ich mich nun meiner ersten „richtigen“ Anlage. Sie soll klein sein, aber mir ermöglichen, Techniken zu üben, die ich später sinnvoll bei größeren Anlagen anwenden kann.

Und über genau diese Anlage und ihren Werdegang möchte ich berichten. Ich hoffe, es interessieren sich auch andere dafür, so dass meine Ideen Anstoß zu regem Austausch geben. Wenn ich doch für mich alleine schreibe, so habe ich wenigstens eine hoffentlich vollständige Dokumentation meines Tuns.